Videosicherheit neu gedacht: Colibris Video-Live-Zugriff führt zur schnellen Einsicht im Ernstfall

Artikel: Videosicherheit neu gedacht: Colibris Video-Live-Zugriff führt zur schnellen Einsicht im Ernstfall

Sicherheit hat oberste Priorität im Bahnverkehr. Doch was ist, wenn es zu Unfällen oder ungeahnten Vorfällen kommt? Um die Ursachen schnell und effektiv zu untersuchen, kommt modernste Videotechnik im Schienenfahrzeug zum Einsatz, die jeden Moment aufzeichnet.

Immer wieder kommt es zu unvorhersehbaren Ereignissen, die sowohl Fahrgäste als auch Zugpersonal gefährden. Videoüberwachung ist daher unerlässlich. Um Videomaterial der entscheidenden Situationen in Echtzeit sichern und sichten zu können, hat Digitale Produkte am Fahrzeug die Video-Live-Aufschaltung entwickelt. „Mir ist es ein großes persönliches Anliegen, unseren Fahrgästen und dem eigenen Bahnpersonal möglichst viel Sicherheit bei der Zugnutzung bereitzustellen“, erklärt Thomas Koehn, Segmentleiter Digitale Produkte am Fahrzeug. „Videoüberwachung wird immer stärker im SPNV gefordert. Folglich integrieren wir auch zusehends mehr Videosysteme und haben beispielsweise bereits 2022 die Video-Live-Aufschaltung für Behörden ausgerollt. Mithilfe der Video-Live-Aufschaltung kann im Ernstfall aus der Ferne auf die Live-Übertragungen der Kameras in einem Fahrzeug zuzugreifen. Ausschließlich befugte Personen von Bundesbehörden sind in Ausnahmefällen dazu berechtigt.

Frühzeitige Erkennung und schnelle Sicherung

Über die Bedienoberfläche von Colibri, dem sogenannten Remote-Control-System, findet die Benutzerverwaltung unter Einhaltung strengster Datenschutzrichtlinien statt. Ziel des Systems ist es, Gefahren frühzeitig zu erkennen bzw. abzuschätzen.

Dargestellt werden die einzelnen Zugteile sowie der Fahrtverlauf, die aktuelle Position und ein Übersichtsbild jeder Kamera sowie deren Einbauorte. Mithilfe der zusätzlich entwickelten Video-Online-Entnahme ist es nun möglich, die bisher notwendige physische Sicherstellung von Datenträgern aus den jeweilig betroffenen Fahrzeugen des Deliktvorfalls zu ersetzen. Damit entfallen auch die bisherigen Schritte und Abstimmungen zwischen dem operativen Betriebspersonal und den Behörden für die Fahrzeugdisposition.

Zur Sicherung von Beweisen wird somit ein mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen und den Behörden abgestimmtes Feature auf der Colibri-Plattform zur Verfügung gestellt. Das Feature zur Auswertung von Aufzeichnungen wurde im ersten Halbjahr im Jahr 2023 finalisiert.

Die Videodaten stellen ergänzend zu den Aussagen von Zeug:innen wichtige Beweismittel bei potenziellen Delikten im Betrieb dar. Neben den bereits erwähnten Vorteilen wird die Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen Zeitfensters von 72 Stunden zur Sicherstellung von Beweismitteln gewährleistet.