Zertifiziert: Hohe und reproduzierbare Qualität der 3D-Druck-Werkstatt Neumünster bestätigt

Artikel: Zertifiziert: Hohe und reproduzierbare Qualität der 3D-Druck-Werkstatt Neumünster bestätigt

Die 3D-Druck-Werkstatt im Werk Neumünster der DB Fahrzeuginstandhaltung ist als eines der weltweit ersten Unternehmen erfolgreich nach der neuen Norm DIN EN ISO/ASTM 52920:2023 zertifiziert. Diese stützt die Qualitätssicherung der industriellen 3D-Druck-Fertigung und stellt die Weichen für die kurzfristige Ersatzteilversorgung aus der Eigenfertigung.

Die Eigenfertigung mit Hilfe von 3D-Druck, sogenannter additiver Fertigung, ermöglicht es der DB Fahrzeuginstandhaltung in Neumünster, im Bedarfsfall schnell und flexibel in der Ersatzteilversorgung für die gesamte Fahrzeugflotte reagieren zu können. Teile mit Lieferengpässen können in kurzer Zeit gedruckt und anschließend direkt vor Ort verbaut werden. Dies betrifft insbesondere Kunststoff-Bauteile aus Hochleistungspolymeren. Arvid Eirich, Projektleiter Konzernprojekt 3D-Druck der Deutschen Bahn, betont: „Wir sind damit in der Lage, Endbauteile on-demand zu fertigen. Dies sichert die Fahrzeugverfügbarkeit sowie den Komfort für die Reisenden ab und macht auch ökonomisch und ökologisch Sinn.“  

Zertifizierung belegt leistungsfähige Fertigung  

Damit die gefertigten Bauteile in der richtigen Qualität und Menge rechtzeitig verfügbar sind, ist es wichtig, dass die gesamte Fertigungsvorbereitung, der 3D-Druck selbst und die Nachbearbeitung zuverlässig und wiederholbar sind. TÜV NORD hat nun Ende Juni die additive Fertigungsstätte der DB Fahrzeuginstandhaltung in Neumünster als eines der ersten Unternehmen weltweit erfolgreich nach einer neuen international anerkannten Norm zertifiziert. Sie trägt die Bezeichnung DIN EN ISO/ASTM 52920:2023 und legt Anforderungen fest, die Fertigungsstätten erfüllen müssen, um den industriellen 3D-Druck qualitätsgesichert durchzuführen. Dies grenzt die Fertigungsstätte von den vielfach vorhandenen Desktop-3D-Druckern klar ab. Mit der neuen Zertifizierung wird die DB Fahrzeuginstandhaltung als Vorreiterin in Sachen Qualitätssicherung für 3D-Druckverfahren anerkannt. „Für unsere hauseigene 3D-Druck-Werkstatt in Neumünster soll ebenso gelten, was wir von unseren zertifizierten Rahmenvertragspartnern als Lieferanten für 3D-gedruckte Teile verlangen“, erklärt Arvid Eirich. „Keine Kompromisse bei der Qualität unserer 3D-gedruckten Ersatzteile, auch nicht in der Eigenfertigung. Wir gewährleisten am Standort Neumünster dieselben Standards einer industriellen 3D-Druck-Produktionsstätte und sind damit erster Anwender der neu aufgelegten Norm.“ 

Branchen- und bauteilunabhängiger Qualitätsstandard auf industriellem Niveau  

Zertifizierung für 3D-Druck-Lieferanten ist auch in anderen Branchen interessant, wie zum Beispiel für die Automobilindustrie, Medizintechnik, Pharmaindustrie und die Luft- und Raumfahrtbranche. Die Norm ist branchenübergreifend und umfasst alle 3D-Druckverfahren für Metalle und Kunststoffe. Die Zertifizierung ist daher ein großer Wettbewerbsvorteil für die DB Fahrzeuginstandhaltung, da sie zeigt, dass die Fertigungsstätte in Neumünster in der Lage ist, 3D-Druck nach internationalen, industriellen Maßstäben durchzuführen. Sie stellt sicher, dass qualifiziertes Personal klare und eindeutige Prozesse einhält, um die entsprechenden Anforderungen zu erfüllen. Auch der Umgang mit Materialien und Qualitätskontrollen entlang der gesamten Prozesskette sind Teil der Norm. Eine transparente Kommunikation mit den Kund:innen bei Abweichungen in der Fertigung wird ebenfalls gewährleistet.