Die mobile Diagnosebox: Innovation für die Instandhaltung von ICE-4-Drehgestellen

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Mit der mobilen Diagnosebox setzt DB Fahrzeuginstandhaltung neue Maßstäbe in der Wartung von ICE-4-Drehgestellen. Die innovative Eigenentwicklung, die von zwei Mitarbeitenden aus dem Werk Krefeld mit viel Einsatz und technischem Know-how geschaffen wurde, überzeugte im Praxistest durch ihre Schnelligkeit und Präzision.

Entwickelt wurde die Diagnosebox im vergangenen Jahr im Werk Krefeld von Joris Bongers und Erdem Akkol. Sie ermöglicht eine vollständige, schnelle und exakte Überprüfung der Elektronik von ICE-4-Drehgestellen – und das standortunabhängig. Dank ihrer kompakten Bauweise ist sie handlich und mobil und kann problemlos unter Zügen eingesetzt werden. Die Box kommt ohne Kabel und Netzteile aus, zwei Batterien reichen für den Betrieb. Als echte Innovation ist sie nicht nur effizient, sondern auch wirtschaftlich: Vergleichbare Systeme am Markt sind mit deutlich höheren Investitionskosten verbunden.

Ein besonderer Praxisfall zeigte eindrucksvoll die Vorteile der Diagnosebox: Mit ihrer Hilfe konnte ein hartnäckiger Fehler an einem ICE-4-Triebzug innerhalb von nur einer Stunde lokalisiert und behoben werden. So wurde ein kosten- und zeitintensiver Austausch des Drehgestells vermieden, und der Zug war schnell wieder voll einsatzfähig. Auch ein weiterer gemeldeter Fehler am Querbeschleunigungssensor wurde mit Unterstützung der Diagnosebox zuverlässig und zügig beseitigt.

Ausblick und weitere Entwicklung

Der Erfolg dieses Projekts spricht für den Innovationsgeist und die Eigeninitiative bei der DB Fahrzeuginstandhaltung. Aktuell befinden sich bereits zwei Prototypen der mobilen Diagnosebox im Einsatz, weitere sind in Planung. Von diesen liegt bereits eine Weiterentwicklung vor: Eine verbesserte Variante im schützenden Koffer-Design soll die Handhabung noch komfortabler machen. Ein Patent wurde bereits angemeldet. Eine Variante für den Regio-Triebzug ET 463 liegt beispielsweise bereits vor; zudem arbeitet das Team an weiteren Varianten für zusätzliche Baureihen.

Dieses Beispiel unterstreicht eindrucksvoll, wie Mitarbeitende von DB Fahrzeuginstandhaltung mit Kreativität und technischem Fachwissen nachhaltige Lösungen für die Zukunft der Schienenfahrzeuginstandhaltung schaffen. Ziel ist es, die Wartungsprozesse noch effizienter zu gestalten und Drehgestelle deutschlandweit zuverlässiger und kostengünstiger instand halten zu können – zum Vorteil aller Kunden, Partner und Reisenden.